PENINSULA VALDÉS

Nachdem wir uns von Matias verabschiedet hatten, verabschiedeten wir uns unterwegs auch von Rock, der zunächst nach Barriloche fahren wollte und nach ca. 100 km nach Westen abbiegen musste.

Unser Weg führte uns auf der „Ruta 3“ immer weiter nach Süden mit dem nächsten größerem „Etappenziel“, der Halbinsel Valdés. Die knapp tausend Kilometer sind wir natürlich nicht in einem durchgefahren und haben verschiedene Stopps in den kleinen Ortschaften zum Kaffeetrinken oder Einkaufen eingelegt oder haben abseits der Straße einen Spaziergang unternommen oder eben genächtigt.

Zwei bis drei Mal kamen wir an Kontrollstationen vorbei, die die mitgeführten Lebensmittel begutachteten. Man darf, laut Infozettel, weder Obst, Gemüse oder Milch- und Fleischwaren von einer Region in die andere mitführen und wenn man doch welche dabei hat, so muss man diese Waren an der Station abgeben. Von der ersten Station wussten wir und hatten vorher nichts dergleichen eingekauft und die Reste noch direkt vor der Station verzehrt. Bei der anderen allerdings hatten wir dummerweise unseren „Dreitageseinkauf“ vorher getätigt und sahen das Obst, die Wurst und das schöne Steak bereits in den Händen des Kontrolleurs… Das war es auch, aber nur kurzfristig, denn nachdem der gute Mann in 20 Minuten umständlich ein Formular ausgefüllt hat und die Waren in diesem schön aufgelistet hat, hat er uns nach Fertigstellung das Fleisch mit einer Durchschrift des Formulars wieder ausgehändigt! Wir waren uns nicht schlüssig, ob wir nun tatsächlich mit Obst, Wurst und Fleisch die Fahrt in unsere angedachte Richtung fortsetzen durften, aber nachdem er uns eine gute Fahrt nach Valdes gewünscht hat, haben wir die Richtung auch eingeschlagen. Wir haben uns gesagt, dass es einfach Sachen gibt, die man nicht verstehen muß!

 

Verstanden haben wir allerdings, dass die Halbinsel Valdés ein „Muss“ ist. Mit einer Größe von 3625 km² ist sie über einen schmalen Zugang mit dem Festland verbunden und ist weitgehend eine Wüstenregion. Interessant ist sie vor allem wegen ihrem reichen Tierleben und so haben auch wir gleich am ersten Abend staunend die Wale beobachten dürfen.

Eher zufällig bekamen wir von einem Belgier im Internetcafe den Tipp für einen Platz direkt am Strand in einer nahe gelegenen Bucht, wo man prima Wale beobachten könne. Klar, dass wir dort für die Nacht hingefahren sind und überrascht waren, gleich 5 andere Fahrzeuge anzutreffen. Das erste Mal, dass wir mit anderen zusammenstanden und das Bemerkenswerteste war wohl auch, dass wir das einzige Fahrzeug ohne Kinder an Bord waren. Und die anderen waren keine Südamerikaner im Jahresurlaub!
Kaum waren wir in der Bucht angekommen, haben wir sie auch schon gesehen. Bestimmt drei bis vier Tiere, die sich teilweise mit ihren Flossen außerhalb des Wassers gezeigt haben, geräuschvoll Fontänen in die Luft pusteten oder gar ganz aus dem Wasser gesprungen sind. Wahnsinn und das vielleicht gerade mal 50 Meter von uns entfernt.

Vor Valdés sind zwei Arten von Walen vertreten, die sogenannten Zahnwale, durch den Orca vertreten und die Bartenwale, den „Ballena Franca Austral“ (auch Südkaper), die wir in der Bucht beobachten durften. Die Bartenwale suchen zur Paarung diese geschützte Bucht auf und auch, um ihre Jungen zu werfen und die ersten Wochen groß zu ziehen, bevor sie weiterziehen.

Auf einer Rundfahrt am nächsten Tag über die Insel haben wir den weiteren Tierreichtum erleben dürfen: Guanakos, Nandus, Gürteltiere und die Tiere im und am Meer. Am Punta Norte lagen total faul Seelöwen und –elefanten am Strand herum, und ab und zu wurde man Zeuge einer schwerfälligen Bewegung, die aber in fast der gleichen Sekunde wieder abgebrochen wurde. Zu schön, dies zu beobachten.
Im Gegenteil zu den älteren Tieren bewegten sich die Jungen, erst vor ein paar Wochen geborenen, sehr agil und auch die „Jungen Wilden “führten Machtkämpfchen im Wasser durch.
Genauso agil ging es bei der Kolonie der Magellanpinguine etwas weiter südlich zu: schon am Parkplatz kamen sie uns entgegen, watschelten eifrig hin und her und ließen sich zum Glück gar nicht durch unsere Anwesenheit stören.

Nachdem uns diese 1 ½ Tage „Rundfahrt“ so gut gefallen hatten, hat es uns aber noch einmal zurück in die Bucht gezogen und wir haben noch einen Tag auf Valdés drangehangen.
Und was war die Belohnung unserer geänderten Route: Wale am nächsten Morgen direkt nach dem Aufwachen! Und das so nah, dass wir sie vom Bett aus sehen konnten. Es war sehr überwältigend für uns, die Tiere ungelogen 10 Meter von uns entfernt und insgesamt sicherlich 12 Wale, vorbei treiben zu sehen und selbst Kleinigkeiten an ihnen und sogar ihren Umgang miteinander mitzuerleben. Die Mutter ist so liebevoll mit dem Kleinen umgegangen, dass nicht viel gefehlt hätte und wir hätten Tränen in den Augen gehabt- vor Freude!!! Selbst noch nach zwei Stunden, nachdem 1 GB verknipst war (!), konnten wir sie beim Frühstück mit der Kaffeetasse in der Hand beobachten und haben den Augenblick sehr genossen.

 

5 Kommentare zu “PENINSULA VALDÉS”

  1. Tanja

    Ich bin sprachlos und meganeidisch. Der Hammer schlechthin!

  2. Christoph

    Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn der absolute Wahnsinn. Nur die Spinne bräucht ich nicht…Uaaahhh

  3. Korinna

    Danke… die Mittagspause war wieder klasse…

  4. Jürgen und Ursel

    Hallo, ihr zwei,
    das war ja echt Spitze! Toll, dass ihr das erleben könnt, wir freuen uns mit euch. Bilder und Kommentar sind super. Demnächst etwas mehr von uns.
    Liebe Grüße,
    Jürgen und Ursel

  5. Onimi

    Was ne dicke Spinne!!! Bääähh

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