IMMER WEITER IN DEN SÜDEN

…bis es nicht mehr geht, doch dazu später!
Da uns die putzigen Magellanpinguine auf Valdés sehr gefallen haben, haben wir uns kurzerhand entschieden auch nach Punta Tombo zu fahren, wo sich ebenfalls eine Pinguinkolonie befindet. Diese soll angeblich die größte Südamerikas sein, ob das allerdings der Wahrheit entspricht können wir nicht beurteilen und bekanntlich hat ja so jeder Ort seine Superlativen?!

Aber in Punta Tombo fanden wir tatsächlich jede Menge Pinguine vor, die über ein sehr großes Areal verstreut nisteten und lebten. Die Jungen waren wohl erst vor ein paar Tagen geschlüpft, denn sie hockten noch sehr unbeholfen im Nest und wurden von Mama und Papa-Pinguin umsorgt. Eine ganze Weile hielten wir uns bei den lustigen Kerlchen auf, doch als die großen Touristenbusse kamen, hatten wir keine Lust auf die Menschenmassen und sind weiter gezogen. Immer weiter in den Süden von Patagonien!

Um nicht nur auf der Hauptstraße, der Ruta 3 unterwegs zu sein, haben wir des öfteren Abstecher an die Küste unternommen und sind zum Beispiel durch Zufall in einem kleinen verlassenen Dörfchen „Cabo Raso“  mit einem alten Friedhof gelandet. Der wunderschöne Strand hat uns natürlich zu einem herrlichen Strandspaziergang eingeladen! In der Gegend von Comodoro Rivadavia zierten jede Menge Ölbohrtürme die Landschaft und wir kamen das erste Mal so richtig mit dem patagonischen Wind in Kontakt. Zunächst stand der „G“ mit aufgestelltem Dach sehr ungünstig im Wind, sodass wir schon insgeheim befürchteten, abbauen und unten schlafen zu müssen. Doch ein kurzes Umparken mitten in der Nacht genügte und wir haben durch die Windschnittigkeit nur noch wenig rüttelnde und schüttelnde Bewegungen im Schlaf gemerkt.

Das mit dem Wind ist beim Fahren natürlich auch so eine Sache: Rückenwind spart uns etwas Diesel und Gegenwind macht sich gleich umso mehr auf der Tankuhr bemerkbar! Zum Glück fallen die Spritpreise, je südlicher wir kommen immer noch etwas, und wir brauchen nicht Unsummen in den Tank zu stecken.

Bei wenig bis gar keinem Verkehr auf der Ruta 3 durch scheinbar eintönige Pampalandschaft , gibt es doch immer irgendetwas zu beobachten und seien es ein paar Schafe, Guanakos, Flamingos oder einfach nur den Drahtzaun! Man müsste das Zaunmonopol in dieser Gegend haben, denn alles und jedes Stück Land ist eingezäunt. Und besonders, wenn man Lust auf einen Abstecher hat oder etwas zum Übernachten abseits der Straße sucht!

In der Nähe von Puerto San Julian gab es so eine Möglichkeit eines Abstechers und wir haben zum Glück das Hinweisschild zu diesem entdeckt. Und es war super, dass wir diesen „Küstenrundweg“ gefahren sind, denn so sind wir an Abschnitte des Ufers gekommen, die unheimlich schön waren. Grund genug, um zu verweilen und während ich auf Muschelsuche gegangen bin, hat Mario einen „Steinabwehrer“ aus Draht vorne an den Rammbügel gebastelt. Ein Schutz, der auf den Schotterpisten vielleicht ganz nützlich ist und uns vor Kühlerschäden aufgrund Steinschlages bewahrt, so wie wir bereits von anderen gehört haben, denen dies passiert ist. Ob wir noch etwas vor die Scheibe basteln werden, überlegen wir uns noch.
Noch ein (vorerst) letzter Besuch einer argentinischen Stadt stand uns bevor und wir haben Rio Gallegos zum Einkaufen, Telefonieren und Mailen genutzt. Die Stadt ist mit ihren 70.000 Einwohner die Hauptstadt der Region Santa Cruz und die größte in der Provinz. Sie hat nicht besonders viel zu bieten und dient hauptsächlich als Versorgungsstadt der Schaf-Estancias der Provinz.

Der Grenzübertritt nach Chile gestaltete sich als sehr einfach und schnell und nachdem wir hier einmal alle Formulare selbst ausfüllen durften, ging der Schlagbaum zügig hoch (nein, das haben wir nicht selbst gemacht!) und wir waren im fünften Land auf dem amerikanischen Kontinent angekommen.

Ach ja, erst hier haben uns unsere Kältesensoren gemeldet, dass wir uns endlich von der kurzen Hose verabschieden sollten. Tagsüber steigt das Thermometer auf 10-15 Grad und nachts geht es auch schon mal herunter bis auf 0 Grad! Und dazu natürlich der patagonische Wind!!!

 

Ein Kommentar zu “IMMER WEITER IN DEN SÜDEN”

  1. Christoph

    Ich würde ja zugerne wissen welche Tiere der Mario alle gefangen und gestreichelt hat…

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