FITZ ROY
Für südamerikanische Verhältnisse nur einen Katzensprung von El Calafate entfernt (270 km) liegt El Chalten, ein kleines Dorf, welches nur zu existieren scheint, da sich dort der Einstieg für Touren zum Fitz Roy und zum Cerro Torres befindet. Auch wieder nur über eine Stichstraße zu erreichen, fuhren wir die 90 Kilometer am Lago Viedma entlang und konnten unseren Augen kaum trauen, als wir schon in der Ferne das Fitz-Roy-Massiv sahen. Er ist mit 3375 m zwar einer der niedrigeren Berge Argentiniens, dafür aber das Traumziel für Bergsteiger aus aller Welt!
So wurde die Fahrt durch die patagonische Steppe nicht langweilig und wir staunten, wie er sich mit seinen spitzen Zacken, an denen sich noch nicht einmal der Schnee zu halten scheint, aus der Ebene erhebt. Und das alles ohne eine Wolke am Himmel! Wir Glücklichen.
Auf einem kostenlosen Campingplatz vor El Chalten, von dem aus man Sicht auf den Fitz-Roy, wie auch den Cerro Torres und die Nachbarberge hat, wurden wir bereits von Rock, unserem Begleiter in der letzten Zeit erwartet und auch wir richteten uns auf dem Platz ein. Die Sonne veranlasste uns, mal wieder die kurzen Hosen anzuziehen und die Stühle vom Dach zu holen. Nachdem wir uns Kartenmaterial von der Touristeninfo besorgt hatten, hieß es Wäsche waschen, Auto „pflegen“, Reiseführer studieren, den nächsten Tag planen und eben solche Sachen zu erledigen, die unseren Alltag u.a. momentan bestimmen.
Am nächsten Tag wollten wir unbedingt auf den Berg und so nutzen wir das immer noch schöne Wetter und sind zu der Wanderung zum Fitz-Roy aufgebrochen. Mit schönen Ausblicken zum Berg, wie auch ins Tal ging es stetig hoch und schon bald hatten wir das erste Camp passiert. Am zweiten Camp, in welchem die Bergsteiger auf gutes Wetter und die Möglichkeit zum Besteigen warten, war nicht viel los und wir erhofften uns, welche von ihnen „am“ Berg zu sehen. Doch bevor wir wieder Sicht auf den Fitz-Roy hatten, sollte es für uns „an“ den Berg gehen. Nach einer Stunde (für uns) anspruchsvoller Strecke erreichten wir unser Ziel: Blick auf den Gipfel und die wunderschöne Laguna Los Tres, in die wir sogleich unsere Füße hinein hielten! Nach einer Pause und kurzen Abstecher mit Blick auf eine weitere, türkisfarbene Lagune, starteten wir den Rückweg zurück ins Tal, da die Tour für uns eine Tageswanderung sein sollte. Ach ja, Kletterer konnten wir auch mit Teleobjektiv nicht ausmachen, vielleicht ist noch keine Saison oder sie waren grau gekleidet!?!
Schon fast verwöhnt von dem Wetter erschien uns der Sonnenschein normal für die Gegend und wir planten für den nächsten Tag die Wanderung zum etwas kleinerem, aber nicht weniger spektakulären Nachbarn des Fitz-Roy, dem Cerro Torres. Eine noch größere Herausforderung für Bergsteiger, da er steile, glatte Felswände hat. Doch der nächste und auch übernächste Tag belehrten uns eines Besseren und vorbei war es mit dem freien Blick auf die Bergkette (was eher der Normalität in dieser Region entspricht!). So hielten wir uns im Tal auf, gingen in den Ort, sahen Mathias und den Franzosen mit ihren Fahrrädern wieder, trafen andere Reisende u.a. mit Motorrad, die sich abends zu uns gesellten und wunderten uns, wie schnell die Zeit an einem Fleck herum gehen kann!
Auch Michi und Renate, die wir in Ushuaia kennen gelernt hatten, kamen eines Nachmittags pünktlich zum Kaffeetrinken in El Chalten an, sodass wir uns diesmal mit Kaffe und Kuchen revanchieren konnten. Zusammen mit den beiden sind wir an einem Abend auch noch Pizza essen gewesen und an einem anderen haben wir „Stapelsteaks“, eine ganz besondere Zubereitung der Steaks á la Mario, mit leckerem Gemüse verspeist.
Die Wanderung zum Torres hatten wir nicht vergessen, sondern auf einen Tag mit guter Sicht verschoben. Zum Glück mussten wir nicht drei Wochen warten, wie uns von anderen berichtet wurde und wir sicherlich nicht gemacht hätten, sondern konnten am fünften Tag die Tour starten. Schon am Morgen um 5.20 Uhr (der „Fotowecker“ hat uns geweckt!) sah das Bergpanorama in der aufgehenden Sonne herrlich aus und bis wir endgültig aufgestanden sind, war die Sicht noch immer frei und wir sind losmarschiert. Auch diese Route war sehr schön und wir sind nach drei Stunden an der Laguna Torres angekommen, von der man einen tollen Blick auf die steilen Wände des Torres hatte. Das Wetter lud uns an diesem Tag nicht zum langen Verweilen an dieser Lagune ein, geschweige denn verspürten wir Lust bei dem kalten Wind unsere warmen Wanderstiefel auszuziehen und die Füße ins Wasser zu halten, und so ging es nach kurzer Pause auch gleich wieder zurück ins Tal und in den „G“.
Bereits am nächsten Tag war es dann auch schon wieder vorbei mit dem guten Wetter und vom Fitz Roy und dem Cerro Torres war aufgrund der Wolkendecke nichts zu erkennen. Die neu ankommenden Reisenden wollten uns die gute Sicht vom Platz aus gar nicht glauben!
Und da die „Neuen“ etwas zu zahlreich kamen und den schönen Platz überfüllten, hieß es für uns weiterfahren. Nach einer Woche „Stehen“ kitzelte es uns wieder und wir wollten die nächsten Kilometer erforschen: die „Ruta Cuarenta“ lag vor uns!!!
am 20. Januar 2007 um 14:59 Uhr.
Hallo, ihr Zwei,
und ich dachte schon, die letzten Bilder der Torres del Paine wären nicht zu toppen. Diese “Torres” sind ja einfach wieder gigantisch. Habt ihr euch an die Vajolet Türme bei unserer Alp-Traumtour im Rosengartenmassiv erinnert. Sie sind ähnlich steil und zackig, wenn auch nicht so eindrucksvoll wie die auf euren Bildern gezeigten Spitzen. Machts schön gut und passt auf euch auf!
Liebe Grüße,
Jürgen und Ursel
p.s. der Rest der Sippe (bis auf Christoph) schippert im Moment im Skagerak heimwärts. Sie hatten Super-Wintertage in Schweden.
am 21. Januar 2007 um 20:31 Uhr.
Hallo, ihr beiden,
das sind ja echt schöne Fotos von der landschaft.
Weiterhin wünschen Fam. Lindenau & Reitz schöne Grüße und noch viel spaß im restlichem Urlaub.
am 21. Januar 2007 um 20:57 Uhr.
Hey, ihr 2
Viele Grüsse aus Wolfhagen sendet die Rettungswache!!!
Heute musste ich einiges nachlesen und bin echt sprachlos was ihr alles erlebt…
Freue mich auf weitere Bilder und Berichte….
Onimi
am 22. Januar 2007 um 21:41 Uhr.
Hi ihr Süßen,
ihr habt es ja recht schön da.
Für den Fall, dass euch dennoch das Heimweh packt, möchte ich euch mit diesem Beitrag an unser good old Germany erinnern!
Die letzten Tage verbrachte ich eine wundervoll inspirierende Zeit in meiner Schwabenmetropole Stuttgart mit dem Flair von Porsche und Weststadt-Kebab.
Ein Tag in díeser bombastischen City startet für gewöhnlich damit, dass zwei Wecker mittels sanfter und harmonischer Melodie die allmorgendliche Aufwach- und Geh-Zur-Arbeit-Prozedur bei mir anbahnen. Nach einem zweckmäßigen Zwischenaufenthalt in Bad und Küche meiner moderaten und nur mäßig überteuerten Stadt-WG schlendere ich durchs Ghetto zur U-Bahn, die mich auf bequeme Weise zum Schaffen bringt. Gerade zur jetzigen Jahreszeit birgt diese Art der Personenbeförderung äußerst viel Spannung: Verschnupfte, von Stress und von Winterdepressionen gepeinigte Menschen soweit das Auge blicken kann – Vorsicht: Ansteckung droht!
Doch das Beste an dieser Beförderung ist die legendäre deutsche Pünktlichkeit. Die Einheimischen reagieren hier nämlich überhaupt nicht amused, wenn die Öffentlichen mal 1 oder 2 Minuten zu spät kommen. Daher funktioniert meist alles überaus korrekt.
Doch weiter zur Gestaltungsmöglichkeit eines typischen Tages hier: Bei der Arbeit angelangt kann auf mehr oder weniger angenehme Art und Weise ein mehr oder weniger spannender 8-Stunden-Tag (oder so) verbracht werden. Mein Arbeitsplatz zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass kostenlose Getränke und witzige Kollegen zu meiner Lebensqualität beitragen.
Wochenends kann dann abgefeiert werden. Wer das spießigere Nachtleben in Stuttgart genießen möchte, dem sei die Theodor-Heuss-Straße mit unzähligen Clubs wärmstens empfohlen. Schon alleine das Anstehen vor dem Club ist ein wahres Erlebnis, das man nicht missen sollte. Doch die Szene wird auch durch alternativere Oasen mit wahren Freaks und rotzigem Ambiente ergänzt. Wahre kulturelle Highlits wie die Konzerte der Wildecker Herzbuben und Ivonne Catterfeld runden das vielfältige Angebot ab. Und zur Bamby-Verleihung vor ein paar Monaten war der Harald Schmidt hier! Und meine Mitbewohnerin ist Stewardess und hat schon einmal Tokio Hotel geflogen – das ist doch toll!!! Und das alles hier bei uns im Ländle…
Ja, ich wünsch auch Euch trotzdem weiterhin eine wunderschöne Zeit und kommt mal wieder.
LG Tine P.