„VULKAN – HOPPING“
Der Anblick der Vulkane hat uns wirklich beeindruckt und so haben wir unsere folgende Route mit möglichst vielen dieser imposanten Berge geplant. Zum Glück ist das in Chile ja auch nicht weiter schwierig und besonders im „Kleinen Süden“, wie sich die Region von Los Angeles im Norden bis Puerto Montt im Süden nennt, sind einige der schneebedeckten Giganten zu finden.
Nachdem wir die Grenze, wo es auf chilenischer Seite sogar Röntgengeräte gab und wir durch ein Desinfektionsbad fahren mussten (es gibt immer noch Steigerungen!), über den Paso Mamuil Malal passiert hatten und den Vulkan Lanin auf argentinischer Seite zurück gelassen hatten, erwartete uns in Chile kein gutes Wetter und wir entschlossen uns daher für einen Besuch in einer der Thermen. Diese sind logischerweise in dem Vulkangebiet zahlreich anzutreffen und bei dem Nieselregenwetter genau das Richtige für uns.
Zu den Thermas de Panqui, für die wir uns auf der Karte entschieden hatten, führte eine eher mäßige Piste und wir waren gespannt, was uns erwarten würde und ob sich der mühsame Weg gelohnt hatte. Und das hatte er!
In mehreren verschiedenen Naturpools mit unterschiedlichen Temperaturen haben wir den ganzen Nachmittag verbracht und waren die einzigen Gäste auf dem Gelände. Ganz verwundert hatte uns die Besitzerin gefragt, wo und wie wir denn auf einmal herkommen würden, da sich andere Gäste anscheinend lange vorher anmelden oder länger bleiben. Neben dran gab es eine kleine Unterkunft, vier Tipi-Zelte und die Möglichkeit an Kursen der „inneren und äußeren“ Gesundheit mit esoterischem Ansatz, wie es so schön hieß, teilzunehmen.
Daran hatte wir jedoch kein Interesse und wollten den Abend lieber am Lago Caburgua verbringen. Doch dass sich dort eines der am dichtesten besiedelten Feriengebiete Chiles zu befinden schien, damit hatten wir bei unserer Weiterfahrt nicht gerechnet und es hat eine Weile gedauert, bis wir doch noch ein schönes ruhiges Plätzchen für die Nacht gefunden hatten. Mit Blick auf den Vulkan Villarica. Es ist schon verrückt, was wir für ein Glück mit dem Wetter hatten. Den ganzen Tag Regen und am Abend blauer Himmel mit freiem Blick für uns (!) auf den Vulkan.
Wie wir am nächsten Tag und aus dem Reiseführer erfahren sollten, ist die Region des kleinen Südens die (nach Santiago) am dichtesten besiedelte von Chile und gerade das Gebiet um den Lago Villarica und den Vulkan Villarica zieht die Besucher in Massen an. So sieht man in der Stadt Pucon außer den Anbietern für Vulkanbesteigungen, Rafting, Angeltrips oder sonst was für Aktivitäten nicht viel und da wir solche Aktionen nicht vorhatten, hielt es uns auch nicht lange in der Stadt.
Wir wollten selber versuchen so weit wie möglich zum Vulkan hoch zu kommen (Besteigungen sind nur für viel Geld per Führung möglich) und sind mit dem Auto bis zur letzten Parkmöglichkeit im Nationalpark Villarica am Fuße des Vulkans gefahren. Von dort aus sind wir ein wenig gewandert und haben dort das Lager für die Nacht aufgeschlagen. Und das war eine sehr gute Idee, denn in der Dunkelheit sahen wir ein Naturschauspiel der ganz besonderen Art: aus dem vom Vollmond angestrahlten weißen Berggipfel glühte und brannte eine rote Rauchwolke die ganze Nacht empor und sah vor dem Sternenhimmel einfach nur gigantisch aus! Hört sich kitschig an, war aber für uns eindeutig der Beweis, dass der Vulkan noch aktiv ist!!!
Mit einer Rundfahrt am Lago Villarica entlang und einem Halt in der Stadt Villarica fuhren wir schließlich die „Ruta Interlagos“ weiter gen Norden, bis wir bei Melipeuco unser nächstes Ziel erreicht hatten: den Nationalpark Conguillio mit dem Vulkan Llaima (3125m). Dieser ist anscheinend einer der aktivsten Vulkane Chiles und man hat im 20. Jahrhundert allein 22 große und unzählige kleinere Eruptionen verzeichnet.
Durch riesengroße, landebahnbreite, geronnene Lavaflüsse, an deren Ende sich meist der Wald direkt anschloss, führte uns die Piste und die Erinnerungen an den letzten Urlaub auf Island wurden wach. Durch den Asche- und Lavafluss entstanden einige kleinere, glasklare Lagunen und der Lago Conguillio. Dieser lud uns zu einem Spaziergang an seinem Ufer im Lavasand ein.
Jedoch nicht zum Schutz des Vulkans wurde der Nationalpark eingerichtet, sondern um den Bestand der Auraukarien zu schützen. Diese besonderen Bäume gelten als das Wahrzeichen des „Kleinen Süden“ und wirken auf den ersten Blick wie eine Tanne. Sie besitzen weit ausladende Äste, auf denen weder Blätter noch Nadeln wachsen, sondern dicke, feste Schuppen.
am 15. Februar 2007 um 06:25 Uhr.
Also das “Vulkan-Hopping” Foto ist ja megageil !!! Fehlt nur noch ein Ufo, was herabschwebt und Mario nach legger Essen vom Diskus fragt 🙂
“Vulkan-Hopping” ist ab heute mein Bildschirmhintergrund!
Danke.