ROT STATT GRÜN, DAMIT NICHT WEISS!!!

In Uyuni, einer etwa 12000 Einwohner zählenden Stadt im Südosten des Salzsees, fanden wir sogleich ein Hostal mit Parkmöglichkeit für die Fahrzeuge und machten uns auf die Suche nach einer Möglichkeit den Salar de Uyuni zu befahren.

Diese fanden wir bei einem Touranbieter im Hostal und machten für den kommenden Tag einen Tagesausflug klar.

Ein Fahrer im roten Toyota, Baujahr 1986, holte uns am nächsten Morgen ab und wir fuhren mit einem Zwischenstopp in Colchani zum „Einfahrtsbereich” des Salars.

Was für ein Bild: ein riesengroßer Spiegel schien vor uns zu liegen! Bis zum Horizont alles glitzernd weiß unter sattem blauen Himmel und das gleich zweimal!

Der riesige Salar (Salzpfanne) ist etwa 160 km lang und 135 km breit und die Salzkruste differiert zwischen 2 und 7 Metern. Mit diesen Ausmaßen ist das die größte Salzfläche der Welt und wird von den Einheimischen als „Weißes Meer” bezeichnet. Zwischen Dezember und März wird der Salar durch die (Hochland-) Regenfälle regelrecht überflutet und so standen wir nun vor dem Salar, der im Durchschnitt von einer 2-10 cm hohen Wasserschicht bedeckt war.

Am Einfahrtsbereich stand das Wasser sicher knietief und der Toyota bekam eine Plastikschürze vorgehangen. Ob die jedoch besonders viel von dem Salzwasser abgehalten hat? Wir wissen es nicht.

Jedenfalls waren wir während des ganzen Tages froh, nicht mit dem „G” auf dem Salar unterwegs zu sein. Ansonsten hätten wir bestimmt drei Tage putzen müssen, da die Salzkristalle in sämtliche Ritzen gedrungen wären.

Das erste Ziel auf dem Salar war das „Salzhotel”, welches komplett aus Salz gebaut ist und in welchem man auch übernachten kann. Ob Bett, Stuhl oder Nachttisch, alles aus Salz, doch wir haben vergessen nach der Toilette zu fragen!

Weiter ging es zu der Isla Pescado, unserem Endziel nach 3 Stunden Fahrt auf dem Salar. Die Insel ist nach der Form eines Fisches benannt und ist das (!) Ziel für sämtliche Touren auf dem Salar de Uyuni. Wir waren mit unserem Toyota ja schließlich nicht die Einzigen und so saßen wir wie am Strand von Rimini (obwohl wir da noch nie waren!) alle beim Mittagessen, welches von den jeweiligen Fahrern vorbereitet wurde. Mal etwas anderes…

Eigentlich war die Tour wie eine Bootsfahrt: das Wasser spritzte bis ans Fenster, wir haben Wellen hinter uns gebildet und der Blick zum Horizont schien fast endlos! Wäre da nicht das Problem mit der „Überanstrengung” des Autos gewesen und entsprechenden Stopps auf dem Rückweg. Dadurch, dass wir Rückenwind hatten, bekam der Motor nicht genügend Kühlung und durch das Fahren im Wasser hatte er sowieso schon mehr als genug zu leisten. Also hielten wir auf der dreistündigen Fahrt ungefähr drei Mal an, wendeten das Auto, damit der Motor im Wind stand und schütteten kaltes Wasser nach. Beziehungsweise machte das der Fahrer und wir platschten auf dem Salar herum, schossen lustige Fotos und waren fasziniert von der riesigen Spiegelfläche.

Im Sonnenuntergang verließen wir den größten Salzsee der Welt und kamen müde und glücklich in Uyuni an. Glücklich, doch auf dem Salar gewesen zu sein und glücklich, nicht das „Weiß” vom „Grün” putzen zu müssen, da wir ja mit „Rot” unterwegs gewesen waren!!!

« von 2 »

Einen Kommentar schreiben: