SCHLECHTWETTERFRONT
Das Wetterglück schien uns verlassen zu haben, denn vor lauter Regenwolken sahen wir nicht viel vom Land. Ab und zu riss der Himmel auf und die herrliche Gegend um uns herum zeigte sich ein bisschen, doch kaum setzten wir zu einem Trail an, regnete es wieder.
Von Anchorage aus sind wir in den Süden auf die Peninsula Kenai gefahren und hatten uns das Städtchen Seward als Ziel genommen. An der Resurrection Bay gelegen ist es Ausgangspunkt für Kreuzfahrten durch den Blying Sound und zu den Eisbergen des Kenai Fjord National Park. An solch eine Schifffahrt brauchten wir erst gar nicht zu denken, da wir sowieso nichts gesehen hätten und beschlossen am nächsten Tag wieder aufzubrechen. 6 Kilometer nördlich der Stadt gab es einen kurzen Trail zum „Exit Glacier“, einem Ausläufer des Harding Icefield, und wir konnten auf diesem einmal ganz dicht zu Fuß an ein riesiges Eisfeld heran spazieren. Mit der Hoffnung auf Wetter- und Sichtbesserung hielten wir uns einen weiteren Tag in der Gegend auf und fuhren nach Whittier. Dieser kleine Ort war lediglich über eine Stichstraße durch einen 4 Kilometer langen Tunnel zu erreichen (oder per Schiff) und bot hauptsächlich Fischern einen guten Ausgangspunkt für ihre Angeltouren auf dem Meer, bzw. im Fjord. Wir fanden einen schönen Platz für die Nacht und hatten Glück als der Regen am Abend aufhörte und den Blick auf den Fjord freigab. Zusammen mit leckerem Alaska-Seelachs und diesem Blick genossen wir den Wein von Dai und P.K. aus Oregon, den wir uns für solch einen besonderen Moment aufgehoben hatten!
Über Anchorage ging es wieder zurück und dann weiter in den Norden. Wir wollten in den Denali Nationalpark, doch auch hier trieb uns nichts zu einer Wanderung oder ähnlichen. Bei Dauerregen begnügten wir uns mit dem Besuch im Visitor-Center und schauten uns einen Film über die sagenhafte Landschaft an. Auch schön!
Erfreulicher war unsere nächste „Station“ in Fairbanks. Auf dem Supermarktparkplatz in Anchorage hatten wir Beth kennen gelernt und uns eine Weile mit ihr unterhalten. Sie kam aus Fairbanks und hat uns sogleich zu ihr und ihrem Mann eingeladen, damit wir doch mal sehen konnten, wie man in Alaska wohnt. Gesagt, getan, ein kurzer Anruf und schon befanden wir uns irgendwo in den Wäldern um Fairbanks bei den Vonnahme`s. Die beiden Tage bei ihnen waren sehr schön und interessant, und es war wieder einmal toll, so spontan eingeladen und gastfreundlich empfangen zu werden, als sei es das normalste auf der Welt.