CALGARY

martinamario am 22. Juli 2016 um 05:05

 

Der Abstecher nach Browning, wo die Indian Days stattgefunden haben, war kein großer Umweg. Besonders lange haben wir uns dort auch nicht aufgehalten und sind schon bald zur kanadischen Grenze unterwegs gewesen. Ein kleiner Grenzübergang erwartete uns und nach kurzem Fragen des Zollbeamten nach dem woher, wohin, wie lange und Waffen an Bord hatten wir die Einreisestempel im Reisepass. Den Weg nach Calgary, unserem ersten Ziel in Kanada, unterteilten wir in zwei Etappen und schlugen unser Nachtlager auf einer Rinderweide auf. Allerdings war das nur an den Hinterlassenschaften zu sehen und zu riechen!!

Calgary hatten wir ursprünglich gewählt, da es auf unserem Reiseweg lag und wir uns Downtown mal anschauen wollten. Doch im Gespräch mit anderen Reisenden erfuhren wir, dass die zehntägige „Calgary Stampede“ Anfang Juli stattfinden würde. Klar hatten wir im Reiseführer von der „größten Show der Welt unter freiem Himmel“ mit einem der weltweit größten Rodeos gelesen. Und der Zufall wollte es nun, dass wir zum passenden Zeitraum dort sein würden. Da wurden wir natürlich neugierig! Kurzum: wir haben uns online Tickets gekauft und waren gespannt, was uns erwartete.

Zuvor waren wir wie geplant zum Sightseeing in der Stadt, haben unter anderem in einer Hotellobby das Finale der Europameisterschaft geschaut und den Stadtbesuch bei schönem Sonnenschein genossen. Auch Downtown war die Stampede präsent und überall wiesen Schilder, Aufschriften, Partys usw. darauf hin.

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Für den Besuch der Stampede planten wir den ganzen Tag ein. Mit den Tickets für die Rodeo Show hatten wir den Eintritt für das komplette Festgelände inklusive und ein riesiger Vergnügungspark mit zig Eß-, Trink- und Spielbuden und Fahrgeschäften, Freilichtbühnen, Ausstellungsflächen und diversen Shows erwartete uns. Die Kinder durften sich zwei Fahrgeschäfte aussuchen und Henning schleppte mich in eines, in dem mir total übel wurde. Sehr zum Amüsieren der restlichen Familie!

Eine Rodeo Show mit Reiten auf Wildpferden und Stieren, Fangen von Kälbern mit dem Lasso und ohne (!), Barrel Races (Pferderennen um Fässer herum) usw. hatten wir bereits zweimal erlebt, aber wir wurden nicht müde, es uns noch einmal anzuschauen. Laut Stadionsprecher kamen die Champion des Rodeos hierher und bei Preisgeldern von insgesamt 2 Millionen Dollar war der Wettkampf wohl entsprechend hart.

Hart war unser Tag nicht, dafür aber lang, anstrengend und gut! Obwohl wir eigentlich keine Freunde des Rummels sind, hat es Spaß gemacht und wir haben uns gefreut, dieses große Fest in Calgary erleben zu können. Mit einer erspielten Beute von 4 Stofftieren im Arm, einer Menge Süßkram im Bauch und Infomaterial von der Landwirtschaftsausstellung (!) im Rucksack waren wir am Abend froh, zurück im Camper zu sein und schliefen zum dritten Mal auf dem Supermarktparkplatz bei Safeway.

Bevor wir am nächsten Tag aus der Stadt herausgefahren sind, haben wir zuerst einen Keilriemen besorgt und uns dann auf die Suche nach einer Werkstatt gemacht, die ihn uns wechseln konnte. Der Alte hatte sich wohl aus Altersgründen aufgeribbelt und mangels dem richtigen Werkzeug wollten wir es machen lassen. Werkstatt Nummer 3 hatte nach dem Lunch Kapazitäten frei, bzw. hat uns eingeschoben und kurz darauf konnten wir mit erneuertem Keilriemen die Stadt in Richtung Westen verlassen.

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GLACIER NATIONALPARK

martinamario am 13. Juli 2016 um 20:00

 

Unser nächstes Ziel war der Glacier Nationalpark. In dem Park gibt es 25 kleine Gletscher, die leider rasant an Ausdehnung verlieren. Dennoch kommt der Name nicht von ihnen. Der Glacier Nationalpark verdankt seinen Namen den Eisströmen, die vor 2000 Jahren seine Täler formten. Im Norden grenzt der Park direkt an Kanada und hat dort den kanadischen Waterton Nationalpark zum  Nachbarn.

Wir sind vom Westen in den Park hinein gefahren und haben uns das „ok“ für die Going-to-the-Sun-Road von dem Ranger am Eingang eingeholt. Neben den vielen Seen, Flußläufen, dichten Wäldern und furchtgebietenden Gipfeln mit zahlreichen Trails, Kajaktouren und diversen Aktivitäten ist diese Straße das Highlight des Parks und zählt zu den reizvollsten Straßen in den USA. Allerdings ist sie nur für bestimmte Automaße freigegeben: 10 ft hoch (sind wir genau), 8 ft breit (sind wir genau) und 21 ft lang (naja, zwei mehr sind es schon…). Letzteres haben wir dem Ranger verschwiegen und uns auf seinen nach oben zeigenden Daumen konzentriert!

Das Ok hatten wir, aber die Sonne leider nicht. Zum ersten Mal seit 7 Wochen mussten wir die langen Hosen herausholen! Schade, denn so machte die Straße ihrem Namen keine Ehre. Doch auch mit bedecktem Himmel verliert die Region nicht an ihrem Reiz und die Ausblicke in die Rocky Mountains mit den schneebedeckten Gipfeln und  steilen Abhängen ins Tal waren famos. Vielleicht waren wir wettertechnisch zu verwöhnt, aber zu der geplanten Wanderung auf dem Logan Pass auf 2036 Meter Höhe hatten wir plötzlich keine Lust mehr. So wurde es nur ein kleiner Rundweg mit Schneekontakt und Erspähen von zwei Bighorn-Schafen.

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Wieder im Tal und aus dem Nationalpark heraus, buchten wir uns für zwei Tage auf einem Campingplatz ein und nutzten dies zum Wäsche waschen, Bericht schreiben (!), Fotos sortieren usw..

Und: Reiten!!! Direkt neben dem Campingplatz wurde Horse Riding angeboten und da mussten wir unsere Kinder nicht zweimal fragen! Henning durfte auf einem eigenen Pferd reiten und war mindestens so glücklich wie der Name seines Pferdes: Lucky. Carla ritt bei einem der beiden Guides mit und fand das so komfortabel, dass sie die letzten 20 Minuten des Ausrittes verschlafen hat. Ein dickes Schmunzeln des Guides war ihr dabei sicher. Nach dem Ausritt durch das Blackfeet Indiander Reservoir, welches östlich des Glacier NP liegt und in welchen wir uns nun befanden, würden wir nun nicht behaupten dass wir Reiter wären, aber genossen haben wir das Reiten schon sehr! Carla durfte nach dem Aufwachen netterweise noch eine Runde auf dem kleinen Pony „John Wayne“ reiten. Und Henning wurde in die Kunst des Lasso Werfens eingewiesen.

 

Bergfest: wir sind in der Mitte unserer Reisezeit angekommen und haben das als Grund zum Essengehen genommen. In Johnsons Cafe in St. Mary gab es für Mario und mich ein leckeres Bisonsteak und die Kinder labten sich an hausgemachter Gemüse-Hühner-Suppe, selbstgebackenem Brot und Pommes!

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[mygal=nachbrowning]

Die Guides von der Pferderanch gaben uns den Tipp, dass ganz in der Nähe die 65. „North American Indian Days“ stattfinden würden. Ein großes Treffen verschiedener Indianerstämme mit diversen Wettkämpfen im Reiten, Trommeln, Tanzen und ganz viel Essens- und anderen Verkaufsständen. Wir fuhren hin und kamen gerade noch rechtzeitig, um das Indian Relay Race zu sehen. Das ist ein Staffelreiten und bevor wir es richtig verstanden hatten, war es in rasantem Tempo auch schon wieder fast vorbei. Danach gab es ein Rodeo mit Bullriding, Kälber einfangen und viel Stimmung auf der Tribüne. Die allerdings wäre durch den deutschen TÜV durchgefallen und wir waren froh, dass alle „First Nations“ und auch wir nicht eingestürzt sind!

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MONTANA

martinamario am 11. Juli 2016 um 04:30

Nach dem Aufenthalt in Cody ging es für uns weiter nach Norden. Bei der Streckenplanung lag der Yellowstone Nationalpark denkbar günstig (!) und so haben wir die nördliche Route durch den Park gewählt. Irgendwie konnten wir uns nicht trennen!
Mit seinen nördlichen Ausläufern liegt der Yellowstone Nationalpark bereits in Montana. Da wir also den Nordausgang nach Gardiner genommen haben, waren wir nun in Montana. Mit Spitznamen „The Treasure State“. Na, mal sehen welche Schätze uns erwarteten!
Montana ist außerdem das Land des Big Sky, einer Region schneebedeckter Gipfel, reißender Flüsse, dichter Wäldern und vieler Seen unter blauem Himmel. So zumindest der Westen des Bundesstaates, den wir bereisten. Im Gegensatz dazu bestehen laut Reiseführer die beiden östlichen Drittel aus verdorrter Prärie. Im Sommer.
Wir entdeckten sogleich unseren ersten Schatz: einen wunderbaren Platz am See. Zunächst war es für uns ein willkommener Platz zum Baden. Und da kein Schild mit „No overnight“ zu erkennen war, sahen wir es als „Einladung“ und blieben über Nacht. Inklusive Schwimmen am Morgen vor der Weiterfahrt, denn bereits um halb zehn waren es 26 Grad.

Ein paar Meilen weiter nördlich, im Bereich des Flathead Lake, verbrachten wir einige Tage. Zunächst in Polson am südlichen Ufer des 28 Meilen langen Sees.

 

 

Dort besuchten wir u.a. einen Farmer Market und die Kinder tobten sich auf dem Spielplatz aus. Überhaupt waren/sind die meisten Spielplätze wirklich spitzenmäßig. Tolle Spielgeräte, sehr sauber, mit Toiletten und oft auch mit Picknickbereich. Wir können bald einen Reiseführer über amerikanische Spielplätze schreiben! Aber da ist ja in der Regel ein jeder bestens informiert, wer mit Kindern unterwegs ist. Man hat sich neben dem „Auge“ für die Schönheiten der Natur, der Tierwelt, Städtetrips usw., auch eines für Spielplätze angeeignet!!!  Oder hier auch die sogenannten Spray Parks:Wasserspielplätze!

In Kalispell, einer größeren Stadt im Norden des Flathead Lake haben wir zwei wichtige (!) Dinge unternommen: Mario hat vor dem Starbucks Cafe (free wifi!!!) das Viertelfinale Deutschland – Italien geguckt. Die Kinder durften (mittags!) einen Film schauen und ich war in der Shopping Mall.
Punkt 2 der wichtigen Dinge war die Parade zum 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag. Schon seit mehreren Tagen gaben die Amis alles, was die Deko betraf und viele Häuser, Gärten und Geschäfte erstrahlten in den Farben der amerikanischen Flagge. So auch auf der Main Street in Kalispell, wo nun auch die Zuschauer in blau, weiß und rot gekleidet kamen und der Parade am Straßenrand zujubelten. Henning und Carla haben die Verbindung zum Karneval geknüpft, denn auch hier wurden Süßigkeiten geworfen. Mario und ich dagegen bekamen eher den Eindruck einer Auto-, bzw. Motorenshow…

In der Stadt haben wir einen „besonderen“ Übernachtungsplatz gehabt und wollten an dieser Stelle unsere Campingbusfreunde zu Hause, wie z.B. Familie Pönitz, Fuhrmann, Pajak oder Krackrügge mal fragen, ob wir uns für eine Nacht auf dem Ratio-Parkplatz verabreden wollen?!? Wir haben nämlich auf dem Parkplatz von Walmart gestanden und befanden uns in Gesellschaft von sicherlich 32 anderen Campingmobilen! Fast wie auf einem Campingplatz- nette Stimmung inklusive! Ob das Campen offiziell ist, wissen wir nicht, aber es wird toleriert und wahrscheinlich wird von Walmart auf ein paar Käufer mehr spekuliert… Immerhin hat der Markt 24 Stunden geöffnet.

Ein kurzer Abstecher schließlich nach Whitefish, einer alten Holzfällersiedlung und heute einer der beliebtesten Urlaubsorte Montanas, hat uns sehr gut gefallen. Dort fand ein Kunstmarkt mit zahlreichen verschiedenen Ständen statt und lud zum Bummeln ein. Henning hat das Klettern ausprobiert und wir anderen haben uns mit leckeren Mittagessen begnügt. Pommes und Hot Dog für die Kinder und Mario und ich haben eine Mischung aus Fleisch, zerbröselter Nachos und Soße aus der Chipstüte serviert bekommen. Interessant und lecker!