SCHLAFLOS IN SEATTLE
martinamario am 30. Juli 2007 um 17:49Die sagenhafte Küstenlandschaft im Westen der USA ließ uns nicht los und wir fuhren nach dem kurzen Abstecher bei Dai und P.K. gleich wieder zurück ans Meer. Bald darauf verließen wir Oregon und der Staat Washington begrüßte uns mit einer anderen Steuer, mit Selbsttanken an der Tankstelle (war in Oregon verboten) und anderen kleinen Unterschieden, die dem Reisenden eben so auffallen.
Ein anderer Grund, der uns an der Küste weiterfahren ließ, war der „Olympic Nationalpark“ im Nordwesten Washingtons. Dieser Nationalpark ist etwas ganz besonderes, da er drei Landschaften in einem Nationalpark beinhaltet. Küste, Regenwald und alpine Bergwelt. In der Reihenfolge schauten wir uns dann auch den Park an und waren wieder einmal froh, dass es die Nationalparks zur Erhaltung und zum Schutz von Lebensräumen gibt. Nach dem Aufenthalt in dem Park wollten wir die folgende Nacht mal wieder am Meer verbringen und mussten aber leider feststellen, dass der Küstenabschnitt im Norden Washingtons um Port Angeles sehr dicht besiedelt war. Bis jetzt hatten wir immer Glück gehabt und konnten ohne Probleme unserem gewohnten „Wildcampen“ nachgehen, doch hier ließ sich kein freies Plätzchen finden. Schließlich entdeckten wir einen Parkplatz direkt am Wasser ohne „No overnight parking“ –Schild und wurden aber prompt gegen 23 Uhr vom Sheriff aufgesucht. Er glaubte uns, dass wir das Schild nicht gesehen hatten und nach einem netten Schwätzchen mit ihm ließ er uns trotzdem dort übernachten. Mit dem Hinweis, er hätte uns darauf aufmerksam gemacht, fuhr er wieder davon und rief uns noch zu, dass er in der Nacht alleine Dienst hätte…!
Unser nächstes Ziel war Seattle und wir wollten dort zwei Reisebekanntschaften besuchen, die Mario vor Jahren bei einem Island-Motorrad-Urlaub kennen gelernt hatte. Helge und Sterling hießen uns willkommen und bei einem Essen beim Äthiopier wurden alte und neue Reisegeschichten ausgetauscht. Nach den unterhaltsamen Stunden verabschiedete sich Helge von uns und wir zogen kurz darauf mit Sterling durch die Bars und Kneipen Seattles. Ganz so schlaflos wie in der Überschrift wurde die Nacht zwar nicht, aber wir genossen das Ausgehen nach langer Abstinenz doch sehr.
Der nächste Tag war mit Sightseeing in Seattle ausgefüllt und wir hatten mit Sterling den besten Reiseführer an der Hand: Public Market, Space Needle, Hammering Man und später noch Kino machten den Tag perfekt. Dazu gab es Insider-Infos, die uns unter anderem zum allerersten „Starbucks“-Café führten und uns damaliges Logo eröffneten. Die Meerjungfrau war auf diesem noch „komplett“ mit Brüsten abgebildet, was für das heutige Emblem undenkbar wäre.
Nach den tollen Tagen bei Sterling ging es für uns weiter und wir fuhren bald darauf über die Grenze in das letzte Land unserer Reise: Kanada! Der letzte Grenzübertritt war es aber noch nicht, denn wir wollen ja noch nach Alaska.