ZICK- ZACK IM GRENZGEBIET

martinamario am 7. Februar 2007 um 17:35


Nicht um möglichst viele Stempel in den Pass zu bekommen, wechselten wir die Grenze zwischen Chile und Argentinien mehrmals, sondern um die rechts und links der Grenze liegenden schönen Seen-, Berg-, Vulkan- und Fjordlandschaften zu entdecken.

Nachdem wir wieder in Argentinien waren, haben wir die Stadt Esquel als kurzen Zwischenstopp genutzt und sind dann aber gleich weiter in den Parque Nacional Los Alerces, 60 km westlich von Esquel gefahren. Entlang vieler schöner, wohl auch fischreicher, Seen führte uns die Piste und die Berge in dem Park erreichen Höhen von 2300 Metern.

Das eigentlich bemerkenswerte sind aber die Bäume, die dem Park den Namen geben: Die Alerce, die auch als patagonische Zypresse bekannt ist. Die Bäume sind uralt, werden auf 3500 Jahre geschätzt und zeichnen sich durch besonders hartes und wertvolles Holz aus. Der Grund, warum ihre Bestände stark zurückgegangen sind und die wenigen verbliebenen Riesen nun im Nationalpark geschützt werden. Trotz der vielen Leute –es sind Sommerferien in Argentinien und Chile!- haben wir ein schönes Plätzchen an einem der Seen gefunden und konnten noch lange bei angenehmen Temperaturen draußen sitzen und die Sonne beobachten, wie sie hinter den Bergen verschwunden ist. Doch dann wurde es auch sogleich kalt!

 

Kaum waren wir aus dem Park draußen, erwartete uns eine große Baustelle und wir haben zugesehen, dass wir diese schnell passierten. So war der Tag mit Fahren ausgefüllt und wir haben am Abend unser Lager kurz vor El Bolson aufgeschlagen und auch sofort Besuch von Benito bekommen. Der Gaucho wollte doch mal sehen, wer wir sind und was wir so machen und hat Mario netterweise auch Tipps für die fischreichen Gewässer gegeben.

Ein herrliches Bild: Benito auf seinem Pferd, wild gestikulierend neben Mario hin und herreitend, der gar nicht so schnell wusste, wo er denn alles die Angel reinwerfen sollte. Fisch gab´s trotzdem nicht! Dafür war Benito noch der Meinung, dass ein Foto von mir auf seinem Pferd klasse sei und drängte mich zum Aufsitzen.

In El Bolson, dem „Hippie- und Aussteigerort“ Argentiniens der 70er Jahre, der heute hauptsächlich vom Tourismus lebt, gab es ein Hopfenfest. (Der Hopfenanbau ist ein weiterer Wirtschaftsfaktor der Region.) Doch außer einer Bude, die Bier angeboten hat, haben wir nichts vom Hopfenfest gesehen! Die Verkäufer von Kunsthandwerk waren eindeutig in der Überzahl, doch vielleicht ging es auch erst abends richtig los, als wir schon Richtung Bariloche aufgebrochen waren.

 

San Carlos de Bariloche, eine 100.000 Einwohner große Stadt liegt an der Ostseite des Lago Nahuel Huapi und die Region hat den Ruf, die „Schweiz“ Argentiniens zu sein. Tatsächlich erinnert das Landschaftsbild mit den schneebedeckten Bergen, den Seen und Wäldern daran, doch den (lebendigen) Bernadiner mit Fässchen um den Hals als Fotomotiv auf dem Plaza hätten sie sich sparen können!

So lebt die Stadt auch hauptsächlich vom Tourismus, im Sommer kommen die Wanderer und im Winter die Skifahrer, und von der Schokoladenherstellung. Was für ein Traum: in vielen Cafés und Geschäften werden die Köstlichkeiten angeboten und der Variation ist keine Grenze gesetzt. Da ist sogar Mario, der sonst keine Schokolade isst, schwach geworden!

Den im Reiseführer abgepriesenen Circuit Civico, eine kleine Rundfahrt am See entlang haben wir als Flucht aus der überfüllten Stadt gewählt, doch viel besser war es in diesem Gebiet auch nicht. Ein Hotel am anderen, Campingplätze, Ferienhäuschen, Pensionen und vom See hat man gar nichts gesehen. Schade, wirklich gelohnt hat sich der Abstecher nicht, aber auch hier haben wir trotzdem etwas Schönes zum Bleiben gefunden!

 

Ruhiger und weniger überlaufen wurde es wieder auf der chilenischen Seite. Beim Grenzübergang ist der chilenische Grenzbeamte diesmal in fast jeden Schrank hinein gekrabbelt und hat aber trotzdem unser verstecktes Obst und Gemüse nicht gefunden. Fruchtfliege hin oder her, aber man kann ja nicht immer alles vorher verzehren oder noch schlimmer wegwerfen.

Vorbei am Lago Puyehue sind wir in Richtung des Lago Rupanco´s gefahren und haben ihn gesehen: den Vulkan Osorno. Ganz kurz hat er sich für uns wolkenfrei präsentiert und war 10 Minuten später bereits wieder von Wolken umhüllt. Ein wunderschöner Vulkan wie aus dem Bilderbuch mit einer gleichmäßigen Kegelform, dessen Gipfel von Schnee bedeckt ist.

Auch am nächsten Vormittag hatten wir kein Glück, es war wolkig und seit langen hat es wieder einmal geregnet. So haben wir uns in, am Lago Llanquihue gelegenen Städtchen Frutillar im Restaurant „Bauernhaus“ leckeren Kaffee und Kuchen gegönnt und uns in dem von Deutschen gegründeten Ort umgeschaut.

Bei immer besser werdendem Wetter ging es weiter nach Süden bis Puerto Montt und wir durften die Hauptstadt der X. Region Los Lagos bei Sonnenschein besichtigen. Die wachsende Industriestadt lebt hauptsächlich von ihrem Hafen mit den vielen Fischerbooten und Frachtschiffen, aber auch großen und kleinen Fährschiffen, die durch die Fjorde und Kanäle nach Südchile fahren. Auch ein großes Kreuzfahrtschiff hatte gerade angelegt.

Wir sind vorbei an den vielen Kunsthandwerker- und Lebensmittelständen, an denen es unter anderen nicht gerade verlockend aussehende getrocknete Muscheln und Algen gab, zum Fischereihafen. Dort war ein „Mini-Restaurant“ (ähnlich asiatischer Garküchen) an das andere gereiht und die Damen hinter den Kochtöpfen, die mitten im Weg standen, verstanden es, uns das Essen schmackhaft zu machen. Ob Fisch oder Muscheln oder sonst irgendwelche Meeresfrüchte, hier garte und briet alles und wir waren neugierig auf die teils befremdlich aussehenden Sachen. Bei „Peron“ ließen wir uns ein paar der Köstlichkeiten servieren und waren von Krabben, Loco und Fischsuppe, oder war es doch Algensuppe?, sehr begeistert!

Nach Puerto Montt entschieden wir uns für einen Abstecher zur Carretera Austral, die uns scheinbar nicht loslassen wollte, aber nur, um von dort mit kurzer Überbrückung per Fähre um einen Fjordarm herumzufahren und von dort an den Lago Todos los Santos zu gelangen, von wo wir einen herrlichen Blick auf den Osorno hatten. Blauen Himmel, Sonnenschein und keine einzige Wolke! Also doch noch!

 

ENTLANG DER CARRETERA AUSTRAL (NORDEN)

martinamario am 1. Februar 2007 um 15:58

Kurz hinter dem Lago Caro, auf dem Rückweg nach Coihaique, übernachten wir am (Verbindungs-)Fluß zwischen dem Lago Caro und dem Lago Elizalde und wurden am Morgen von Auto- und LKW-Geräuschen geweckt. Wir hatten ja schon so manchmal das „Glück“ gehabt, mitten im Weg zu Stehen (besonders wenn wir uns mit unserer Outdoor-Dusche duschen wollten!), doch diesmal begann das Wuseln um uns herum. Der Bauer der anderen Flussuferseite hatte per LKW eine Scheibenegge geliefert bekommen, die sie mit vereinten Kräften von der Pritsche hievten. Der Weg zum Ufer war aber noch weit und erst recht war das andere Ufer weit entfernt. Der Fluss war bestimmt 20 Meter breit und führte viel Wasser mit sich. Na, das sollte noch spannend werden, so dachten wir uns jedenfalls beim Frühstück.

Doch Mario konnte irgendwann nicht mehr einfach zuschauen, wie die vier Männer sich abgemüht haben und bot seine Hilfe an. Dass daraufhin die Frage nach unserem Auto und bestehenden 4×4 kam, hätte er nicht gedacht, doch es war für uns keine Frage, auch mit dem „G“ zu helfen. Somit wurde die Egge an das Kuppelmaul gehangen und Mario hat sie die 50 Meter herunter zum Fluss gefahren. Während ich ihn schon durch das Wasser fahren sah, hat mir einer der Männer erklärt, dass sie nun auf Niedrigwasser warten würden, um sie dann mit dem Traktor abzuholen. Bei dem momentanen Sonnenwetter und dazugehörenden Gletscherschmelzwasser könnte das aber noch Tage dauern. Sehr dankbar waren sie für den Transport über dieses Wegstück, da der LKW nicht durch das Gatter gepasst hätte. Gern geschehen!

Mit ein paar Tagen Verzögerung (siehe „Yvonne und Andi“) haben wir dann unsere Wege in Coihaique erledigt und als Zusatzweg noch den Kauf einer Angel hinzugenommen! Selbstversorger in Sachen Fisch zu sein wäre doch wundervoll, zumal wir jetzt in das Seengebiet Chiles und auch Argentiniens kommen. Und die Flüsse und Fjorde sind auch nicht zu vergessen.
Selbstversorger sind wir ebenfalls im Brotbacken geworden. Mit Rezepten von Yvonne ausgestattet, werden wir uns ab und zu mal ein schönes Körnerbrot auf dem Kocher backen und hatten mit den ersten Versuchen bereits tolle Erfolge. Da wir bis jetzt immer nur „Weißmehlbrot“ gefunden haben, werden nun unsere vollkorngewöhnten Geschmacksinne wieder verwöhnt!

Verwöhnt wurden wir im folgenden ab Coihaique in Richtung Norden auf der Carretera Austral von wunderschönem Wetter und einer wunderschönen Route. Normalerweise eines der regenreichsten Gebiete überhaupt, da sich die vom Pazifik aufsteigende Feuchtigkeit an der Westseite der Kordillieren abregnet, bot sich uns die Strecke mit blauem Himmel und Sonnenschein an. Der Blick auf die schneebedeckten Gipfel rechts und links der Piste war frei und die Pflanzen des kalten Regenwaldes wie Flechten, Farne, Bambus- und Fuchsiengewächse waren mit einer dicken Staubschicht überzogen. Wie wir auch, denn der Staub von der trockenen Straße kam durch jede Ritze ins Auto! Da weiß man nicht, was besser ist: typisches Regenwetter ohne Staublunge oder untypischer Sonnenschein mit Atemproblemen?!

Klar ist Letzteres das Bessere und wir genossen einen Abstecher nach Puerto Cisnes, wo Mario den ersten Fisch mit der neuen Angel fing. Eine Wanderung zum „Hängendem Gletscher“ im Nationalpark Quelat war ebenfalls eine willkommene Abwechslung und wir haben die müden Knochen mal wieder fordern können.
Über Puyuhuapi, einem von Sudetendeutschen gegründeten Ort ging es nach La Junta, in dem wir uns mit Vorräten eindeckten und danach nach Villa Sant Lucia, wo wir nach insgesamt rund 1.000 km Carretera Austral die berühmte Straße verließen und nach Argentinien abbogen. Nun doch bei Regen!

Irgendwie kommen wir nun langsamer voran, da wir mit „Fischaugen“ fahren. Soll heißen, wir schauen mit Blick auf´s Abendessen die wasserreichen Gebiete nun anders an und Mario angelt gerne auch mal an. Aber es ist auch zu schön hier, dass das Stehen bleiben nur gut ist und wir ja auch die Zeit haben!

YVONNE UND ANDI

martinamario am 27. Januar 2007 um 16:51

Bald hatten wir den südlichen Teil der Carretera Austral hinter uns gebracht und übernachteten kurz vor der Hauptstadt der XI. Region, dem Städtchen Coihaique. Am Morgen sind wir dann in die Stadt gefahren, um im Supermarkt unsere Vorräte aufzufüllen, im Internet die Homepage zu aktualisieren, gemütlich einen Kaffee zu trinken, die Stadt anzuschauen und Petroleum für unseren Kocher aufzufüllen. Letzteres haben wir auch als erstes erledigt und da wir in Argentinien und Chile bis jetzt immer Petroleum, bzw. Kerosin an der Zapfsäule bei der Tankstelle bekommen, sind aus dieser 5-Minuten-Aktion zwei Tage geworden. Wie das?

An der Tankstelle wurden wir von Yvonne angesprochen, so wie uns das des öfteren passiert (woher, wie lange unterwegs, wohin, usw.), mit dem Unterschied diesmal, das Yvonne und ihr Freund Andi ebenfalls aus Deutschland kommen, seit drei Jahren aber in der Nähe von Coihiaique leben. Auch sie waren damals mit dem Auto in Südamerika auf Reisen, haben Chile kennen und lieben gelernt, sind schließlich in dieser Ecke hängen geblieben und haben sich dort ein Grundstück gekauft. Das liegt direkt an einem See, dem Lago Caro und ist nur mit dem Boot zu erreichen.Bei den Erzählungen wurden wir hellhörig und haben interessiert zugehört, bis sie uns plötzlich spontan zu sich eingeladen haben. Wir müssten nur gleich mitfahren, da der See nicht so einfach zu finden wäre und dann ja noch die Sache mit dem Boot wäre.Kurz überlegt und dann war klar, dass wir ihre Einladung gerne annehmen würden. Also haben wir uns hinter sie und ihr vollbepacktes Auto geklemmt und sind ihnen Richtung Lago Caro gefolgt. Vollgepackt war das Auto aufgrund ihres Einkaufes, den sie so circa einmal im Monat in Coihaique tätigen und sonst eigentlich nicht in die Stadt kommen. Was für ein Zufall, dass wir alle an der Tankstelle getankt hatten, wobei es bei uns nur das Kerosin war!

Die Fahrt führte uns 80km über Schotterpiste südwestlich von Coihaique in noch ursprüngliche Berg- Seen- und Flußlandschaften, deren Wälder nicht gerodet waren und wundervoll gesund aussahen. Das letzte Stück des Weges existiert laut Andi wohl erst seit ein paar Jahren und die vollkommene Erschließung des Sees hat die Regierund wieder auf Eis gelegt, sodass ab hier die Bootsfahrt anstand. Die beiden besitzen ein kleines Motorboot, in welches die Einkäufe und wir verfrachtet wurden und los ging es bei einigem Wellengang zu ihrem Grundstück. Wir konnten es immer noch nicht fassen und waren nach einer dreiviertel Stunde Bootsfahrt noch überraschter, als wir schließlich angekommen waren. Ein kleines Paradies hatten sie sich geschaffen inmitten dieser schönen Natur! Gigantisch anzusehen war auch die „Grenze“ des Grundstücks: ein großer, tosender, über mehrere Kaskaden fließender Wasserfall! Irre, so etwas auf dem eigenen Grundstück zu haben.

Nach unserem Anlegen am hauseigenem Sandstrand wurden wir auf´s herzlichste von den zwei Hunden Ibera und Lucy empfangen und nur kurz von den anderen Tieren registriert: eine Katze, 15 Hühner, 2 Hähne, 9 Schafe; die Kuh Elsa wurde vor zwei Tagen verkauft, da sie keine Milch mehr gegeben hat und die Schweine sind der Todesstrafe zum Opfer gefallen, weil sie in den frisch angelegten Kartoffelacker eingebrochen sind und nun als Schinken im Schuppen hängen!

Das ganze Ausmaß des Grundstückes lernten wir bei einem Rundgang kennen und sind über Stock und Stein querfeldein gelaufen, wobei es Andy sogar geschafft hat, sich auf seinem eigenen Grund zu verlaufen!
Sehr imponiert hat uns auch die kürzlich fertig gestellte Cabana, ein kleines, aber sehr feines und geschmackvoll eingerichtetes Ferienhaus, in welchem sie u.a. „Angelgäste“ beherbergen möchten. Ganz aufgeregt erwarten sie im Februar die ersten Gäste!

Danach waren wir ziemlich hungrig, doch das Essen musste zunächst noch aus dem See geholt werden. Genau, mit zwei Angeln ausgestattet sind wir mit dem Boot zum Fischen und waren sogar erfolgreich. Eine Forelle hat Andi, der Fliegenfischer gefangen und eine Mario, der Anfängerglückfischer. Über dem Feuer auf einem Discus, der chilenischen Grillvariante, haben wir zusammen mit Paprika und Zwiebeln den Fisch zubereitet und ergänzt durch Kartoffeln, Salat und Wein hat alles in diesem Ambiente dazu vorzüglich geschmeckt. Ein langer Abend vor dem Haus bei Kerzenschein und guten Gesprächen wurde es und irgendwann spät nachts sind wir todmüde ins Bett, bzw. auf´s Sofa gefallen.

90 cm Liegefläche für Mario und mich waren genug und wir sind frisch und munter am nächsten Morgen, geweckt durch Konstantin den Hahn, bei schönstem Sonnenschein aufgewacht. Mario hat zusammen mit den Hunden (!) die Hühner gefüttert, während wir anderen uns ums Frühstück gekümmert haben. Selbstgemachte Calafate-Marmelade mit Yvonnes selbstgebackenem Brot waren ein ganz besonderer Schmaus am Morgen und da das letzte Glas Marmelade vom letzten Jahr geöffnet wurde und zur Zeit die Calafatebeeren reif sind, war auch der erste Teil des Tages klar. Mit Schüsseln ausgestattet sind wir vier in alle Himmelsrichtungen ausgeflogen, um diese kleinen violetten Beeren von den dornigen Büschen zu pflücken.
Eine patagonische Weisheit besagt, dass derjenige, der von den Beeren nascht, immer wieder nach Patagonien zurückkehren wird! Was haben wir genascht, damit diese Weisheit für uns nicht nur ein Märchen bleibt!

Um auch das Abendessen dieses Tages zu sichern, sind Mario und ich diesmal vom Ufer aus losgezogen, um einen Fisch zu angeln. Ich habe mich schön in die Sonne gesetzt, während Mario ein paar Mal die Angel ausgeworfen hat. Und was hat er am Haken? Einen Baumstamm, der ungefähr vier Meter vom Ufer entfernt im Wasser lag. Na toll, um den Haken zu retten, blieb ihm nicht anderes übrig als in den kalten, von Gletscherwasser gespeisten See zu waten und den Haken zu lösen. Nur Hose ausziehen war nicht genug, doch dass der Wasserspiegel höher als die Unterhose war, hat er erst im Wasser gemerkt, als es zu spät war. Ich habe mich kaputt gelacht und mich doch erbarmt, trockene Klamotten aus dem Haus zu holen. Einen richtigen Angler verschreckt dieser Zwischenfall natürlich nicht und weiter ging es- leider ohne Erfolg, aber mit Lerneffekt. Bei jedem Festhaken hat er sich komplett ausgezogen, um ins Wasser zu gehen!

So ging auch der zweite Tag am Lago Caro herum und irgendwie hat niemand die Rückfahrt angesprochen, da wir uns so wohl gefühlt haben bei den beiden. Schließlich hat der Wind den Zeitpunkt bestimmt und am Abend bei Windstille und weniger Wellengang hat uns Andi mit dem Boot zurück zum Ausgangspunkt und zum „G“ gebracht.
So schwer der Abschied gefallen ist, umso dankbarer sind wir für den „Zufall“ und die tolle Zeit bei lieben Leuten, die unsere Freunde geworden sind!