GUATEMALA
martinamario am 13. Juni 2007 um 09:21
Zu unserer Erleichterung gestaltete sich die Ausreise aus Honduras um einiges leichter als die Einreise. Und auch die Behörden auf Seite Guatemalas machten es uns einfach ins Land zu gelangen, sodass wir bald die Fahrt in Richtung Guatemala-City aufnehmen konnten.
Das Landschaftsbild änderte sich zunächst kaum und die hügelige bis bergige, trockene Gegend begleitete uns bis in die Hauptstadt. Leider konnten wir diese nicht umfahren und mussten einmal direkt hindurch, um nach Antigua zu gelangen. Klar, dass wir uns ordentlich verfuhren und trotz GPS den richtigen Weg einfach nicht finden wollten. Die fehlenden Hinweisschilder wurden durch die netten Ratschläge der Guatemalteken wieder wett gemacht und nach einer Stunde Herumirren waren wir auf dem richtigen Weg nach Antigua.
Dabei waren uns die „Schaffner“ der sogenannten „Chicken-Busse“ sehr hilfreich. Chicken-Busse deshalb, da außer Personen noch jede Menge Gepäck mitreist, nicht selten auch Hühner (Chicken) und hilfreich deshalb, da die Schaffner aus der Bustür heraushängen und den Zielort des Busses bekannt geben. Und uns eben wertvolle Tipps zur Fahrtrichtung!
Antigua liegt in einem weiten, fruchtbaren Tal, hat ein ganzjährig mildes Klima und war einst die Hauptstadt und das wirtschaftliche, geistige und kulturelle Zentrum des Landes. Nachdem jedoch wiederholt Erdbeben große Teile der Stadt verwüstet haben, wurde die Hauptstadt verlegt und Antigua hat sich seinen alten, kolonialen Stil erhalten. Uns hat die Stadt sehr gut gefallen und wir haben die Cafés, die alten Häuser und die tolle Atmosphäre genossen. Glück hatten wir auch mit der Wahl unserer Unterkunft. Beim Nachfragen in einem zur Zeit in Bau befindlichem Hotel, durften wir im Garten stehen und bekamen von Don Alberto sogar ein Bad zur Verfügung gestellt. Wirklich nett.
Überhaupt war der Eindruck von den Guatemalteken ein freundlicher, interessierter und offener. Der Tourismus scheint im Aufbau und Kommen zu sein, viele Hotels entstehen und es sei dem Land zu gönnen, dass es nach dem jahrelangen Bürgerkrieg auch in diesem Sektor einen Aufschwung erfährt.
Im Gegensatz zum Osten des Landes erwartete uns auf der Weiterfahrt durch das Hochland zum Lago de Atitlan viel „Grün“. Fruchtbare Felder, mit in Reih und Glied stehendem Gemüse und Wälder soweit das Auge blickte. Die bunt gekleideten Indigenas, ähnlich denen in Bolivien, Peru oder Ecuador tragen kunstvoll bestickte Trachten und verraten dem Kenner anhand des Musters ihre Herkunft. Am Lago de Atitlan angekommen, wollte er sich uns so recht nicht zeigen und versteckte sich hinter vielen Wolken und im Regen. Wir verbrachten die Nacht auf einem Campingplatz in Panajachel und hofften auf schöneres Wetter am nächsten Tag. Und tatsächlich, nach einem kurzen Besuch im Ort lag der See wunderschön vor uns und lud uns zu einem Spaziergang an dessen Ufer ein. So verabschiedeten wir uns nach einer guten Zeit in Guatemala bereits wieder von diesem zentralamerikanischen Land und starteten durch nach Mexiko.